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Handball

Handball – TBV Lemgo Lippe: Punktgewinn bei den Löwen

Nach einem Pausenrückstand konnte der TBV in der letzten Sekunde doch noch einen Punkt aus der SAP-Arena entführen.

 

 

„Nie aufgehört, an uns zu glauben“: Umjubelter Punktgewinn bei den Löwen

 

OWL-Sport. Was ein Samstagabend-Krimi in Mannheim: Obwohl der TBV Lemgo Lippe bei den Rhein-Neckar Löwen sechs Minuten vor Schluss zum wiederholten Mal mit vier Toren ins Hintertreffen geraten war, blieben die Lipper am Drücker und erbeuten durch einen Siebenmeter in letzter Sekunde einen verdienen Punkt in der SAP-Arena. Entsprechend ausgelassen wurde Samuel Zehnders Treffer zum 34:34-Ausgleich nach 13:18-Pausenrückstand am Ende bejubelt.

 

 

Aber von vorne: Die Hausherren spielten in der Anfangsphase selbstbewusst auf und verlangten den Lippern mit vielen Kreuzungen defensiv eine Menge ab. Nach Samuel Zehnders verwandeltem Strafwurf zum 2:2 setzten sich die Löwen nach sieben Minuten erstmals auf zwei Tore ab. Obwohl Niels Versteijnen kurz zuvor die erste Zeitstrafe der Partie gesehen hatte, besaß der TBV aussichtsreiche Möglichkeiten in Unterzahl zum Ausgleich, doch sowohl Nicolai Theilinger als auch Jan Brosch hatten gegen den gut aufgelegten Löwen-Keeper David Späth das Nachsehen. Weil die Mannheimer um die 10. Minute herum mit dem eigenen Ballbesitz etwas schludrig umgingen, kam der TBV durch Brosch im zweiten Anlauf zum 3:4-Anschluss. Doch weil sich der TBV in regelmäßigen Abständen eine Zeitstrafe einhandelte (erst Simak, dann Brosch), hatten die Löwen zwischenzeitlich leichtes Spiel, ihren Vorsprung auszubauen. Nutznießer war in dieser Phase immer wieder Rechtsaußen Jon Lindenchrone, der mit einem Doppelpack nach 13 Minuten die erste Drei-Tore-Führung (4:7) markierte. Zugleich mussten sich die Lipper fehlende Kaltschnäuzigkeit ankreiden: Als David Móré den Gegenstoß zum 9:15 vollendet hatte und Florian Kehrmann die Grüne Karte zückte, verzeichnete der TBV eine Wurfquote von 45 Prozent. Verkürzen konnten die Gäste den Rückstand bis zum Pausentee nicht, Lukas Zerbes Gegenstoß zum 13:18 galt jedoch als Mutmacher für Hälfte zwei – die einige spektakuläre Momente bereithalten sollte.

 

 

Der TBV schaltete nach dem Seitenwechsel konsequent ins Sieben-gegen-sechs, gewann so mit erhöhtem Risiko an Durchschlagskraft, konnte den Abstand aber zunächst nicht merklich verringern. Nachdem Gustav Davidsson vom Punkt nach 37 Minuten den Halbzeitvorsprung für die Löwen wieder hergestellt hatte (17:22), folgte jedoch die bis dato stärkste Lemgoer Phase. Erst verkürzte Brosch, dann vollendete Simak nach eigenem Ballgewinn zum 19:22. Versteijnen traf sehenswert per Kempa zum 20:22, Hutecek gelang sogar der Anschluss – Lemgo spielte plötzlich wie aus einem Guss und machte das Spiel binnen vier Minuten wieder spannend. Genauso schnell zogen die Hausherren aber wieder davon, denn Lemgoer Ungenauigkeiten mündeten in einfachen Gegentoren. Lindenchrone, Zielspieler der Mannheimer Konter, traf zum 22:26. Aber der TBV ließ sich – trotz Zeitstrafe gegen Suton – nicht abschütteln: Wieder traf Brosch – die Kreisläufer- Anspiele waren an diesem Abend ohnehin ein Lemgoer Erfolgsrezept – ehe Finn Zecher parierte und Versteijnen mit einem beherzten Wurf zum 24:26 den TBV einmal mehr in Schlagdistanz brachte. Jannik Kohlbacher, gegen den vor allem Brosch und Simak im Mittelbock Schwerstarbeit zu vollrichten hatten, traf kurz darauf nur die Latte. Dann riskierte Zecher in spektakulärer Manier Kopf und Kragen, lenkte den Abwurf von Späth noch so gerade über den Querbalken (47.).

 

 

Nun waren die Löwen aus dem Tritt geraten – und Versteijnen markierte seinen zweiten Kempa nach Zuspiel von Emil Buhl Laerke zum 26:26-Ausgleich (48.). Doch die Mannschaft von Sebastian Hinze antworte postwendend, eilte durch Späth-Paraden und Gegenstöße bis zur 50. Minute wieder auf 26:29 davon. Aber Lemgo, das im zweiten Durchgang beweglicher und kreativer daherkam, blieb unbeeindruckt. Selbst nach Kohlbachers verwandeltem Abpraller zum 28:32 (54.) glaubten die Lipper an ihre Chance.

 

Dann überschlugen sich die Ereignisse: Erst verkürzte ein unaufhaltsamer Versteijnen, dann schmiss sich Zecher Holst in den Weg, der zugleich eine Zeitstrafe wegen eines vermeintlichen Gesichtstreffers gegen sich sah. Die Überzahl spielte dem TBV in die Karten, Bobby Schagen vollendete wenig später den 4:0-Lauf zum erneuten Ausgleich. Vom Punkt legten die Löwen vor, ehe Versteijnen mit der Brechstange abermals erfolgreich war. Dann die letzte Minute: Davidsson genoss zu viel Freiraum und traf zum 33:34. Und wie sollte es an diesem Abend anders sein? Der TBV fand ein letztes Mal die Antwort: In Simak fanden die Lipper einmal mehr an diesem Abend einen Adressaten am Kreis, der jedoch von zwei Löwen zu sehr in die Mangel genommen wurde – Strafwurf! Samuel Zehnder behielt die Nerven und traf quasi mit der Schlusssirene zum umjubelten und letztlich verdienten 34:34-Ausgleich.

 

 

Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Wir haben in der ersten Halbzeit gar nicht so schlecht Angriff gespielt, aber zu viele Chancen liegen lassen und nicht den Zugriff in der Abwehr bekommen. Wichtig war, dass wir im Sieben-gegen-sechs in der zweiten Halbzeit wirklich gute Lösungen gefunden haben und vermehrt Bälle in der Abwehr gewinnen konnten. Hinten raus haben wir den längeren Atem bewiesen und nicht unverdient hier den Punkt geholt, weil wir nie aufgehört haben, an uns zu glauben – das uns dies bei einer Spitzenmannschaft wie den Rhein-Neckar Löwen gelungen ist, macht einen wirklich stolz.“

 

TBV Lemgo Lippe: Zecher (7 Paraden), Kastelic (1 Parade); Hutecek (4), Theilinger, Zehnder (4/4), Brosch (5), Simak (1), Laerke (2), Schagen (2), Carstensen, Suton (2), Zerbe (3), Versteijnen (8), Houtepen, Petrovsky (3)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth (14 Paraden), Birlehm; Kirkelokke (6), Jacobsen, Knorr (4), Oskarsson, Móré (1), Holst Jensen (3), Davidsson (3/2), Forsell Schefvert (2), Gislason (1), Lindenchrone (9), Jaganjac, Zacharias, Kohlbacher (4)

Werbegruppe OWL Sport

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