Die Trainer der Landes-, Bezirks- und Kreisligen aus Ostwestfalen-Lippe. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Niklas Gronemeyer vom FC Augustdorf II in den Fokus.
Ein Augustdorfer Urgestein
Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). Niklas Gronemeyer ist zwar noch keine 30 Jahre alt, blickt allerdings auf eine lange Verbindung mit seinem Verein zurück. Seit der G-Jugend ist er beim FC Augustdorf beheimatet und dort seit 2010 als Coach aktiv. Viel Spaß beim Kennenlernen!
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Andre Gronemeyer
Jahrgang: 1994
Verein: FC Augustdorf
Trainer im Verein seit: 2010
Trainer seit: 2010
Trainerlaufbahn:
FC Augustdorf (E- Jugend bis A-Jugend , 3. Herren bis 2. Herren)
Spielerlaufbahn:
FC Augustdorf (G- bis A-Jugend)
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Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?
Niklas Gronemeyer: „Ich war Trainer bei der dritten Mannschaft – hier habe ich das Amt von einem wechselnden Trainer übernommen. Anschließend erfolgte der ‚Aufstieg‘ in die zweite Mannschaft.“
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Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training einen besonderen Wert?
Gronemeyer: „Natürlich gehört Spaß immer dazu. 
In den zwei Stunden Training erwarte ich Disziplin und Konzentration. Ehrgeiz gehört dazu, aber wir sind EIN TEAM und daher gibt es auch im Ehrgeiz Grenzen – der Erfolg der Mannschaft steht über einzelnen.“
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Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?
Gronemeyer: „Als Trainer braucht man eine Menge Empathie.
Niklas Gronemeyer
Über 30 junge Erwachsene, mit den unterschiedlichsten Charakteren und persönlichen Werten: Da muss man mit jedem etwas Anderes reden. Die Spieler brauchen hingegen eine Menge Vertrauen. Egal, ob Training oder Kaderbestimmung für Spiele – der Trainer weiß bestenfalls, was er tut. Darauf müssen Spieler vertrauen.“
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Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du beziehungsweise welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?
Gronemeyer: „Ich möchte immer die spielbestimmende Mannschaft sein: Durch sicheres und geduldiges Passspiel auf Chancen warten und den Gegner zurechtlegen – ab einem bestimmten Punkt dann mit hohem Tempo Richtung Tor. 90 Minuten lang hungrig und ‚geil‘ auf den Sieg sein. Zweikämpfe und zweite Bälle sollten immer uns gehören.“
Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?
Gronemeyer: „In der Coronazeit ein Punkterfolg beim ungeschlagenen und nur einmal Unentschieden spielenden Tabellenführer. Winterlicher Abend in Sabbenhausen.“
Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?
Gronemeyer: „Drei bestimmte Niederlagen in Spielen, die mir bis heute unerklärlich sind.“
Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer oder als Mensch orientierst?
Gronemeyer: „Ja, gibt es. In beiden Fällen ist ein Vorbild von mir Matthias Heymann.
Matthias Heymann
Der ehemalige Trainer unserer Ersten begann seine Trainerlaufbahn bei unserer Reserve und übernahm dann die erste Mannschaft. Hier hat er einige Aufstiege und Klassenerhalte in der Bezirksliga zu verzeichnen. Auch menschlich und beim Umgang mit Spielern konnte ich viel von ‚Matze‘ lernen. Respekt, wie er sich selber als Trainer entwickelt und was er aus der Mannschaft über Jahre gemacht hat. Im Profibereich ist es Julian Nagelsmann. Ich finde es unglaublich, wie erfolgreich er in jungen Jahren ist. Sein Fußballspiel und seine Idee sind für mich die besten der Welt.“
Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?
Gronemeyer: „Das genannte Spiel in Sabbenhausen. Mitten in der Coronazeit – zu zwölft sind wir zum Ersten der Tabelle gefahren, unsere Elf alles andere als top aufgestellt. Durch Willen und Kampf ein 2:0 in ein 2:2 gewandelt.“
Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?
Gronemeyer: „Aufstieg in die A-Liga mit der aktuellen Mannschaft. Alles unter dem großen Schild des ‚Spaß-Am-Hobby-Habens‘.“
Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?
Gronemeyer: „Ich war in der Hinrunde 2022/23 alleine Trainer – dann hatte ich Gökhan Ak an meiner Seite als zweiten Trainer. Das war notwendig.“
Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach gute Arbeit leisten zu können?
Gronemeyer: „Auch hier: Empathie. Man muss die einzelnen Spieler einschätzen, fordern, berücksichtigen. Hier benötigt man Fingerspitzengefühl. Den einen kann man einfach auswechseln und fertig. Ein anderer braucht vielleicht noch Feedback und eine Erklärung. Das mal so als Beispiel.“
Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?
Gronemeyer: „Beleidigungen, Unsportlichkeit, Fremdenhass. Besonders wir als Augustdorf haben eine bunte Mannschaft. Deutsche, Russen, Türken, Albaner. Christen, Ungläubige und Moslems – wir sind für alle offen. Das war schon immer so und wird für immer so bleiben. Benimmt sich jemand gegen diesen Fakt, ist er hier falsch. Auch das Nicht-Reinhängen mit mindestens 100 Prozent nervt mich. Wenn jemand ohne Bock und ‚Larifari‘-Fußball spielt, schadet er dem ganzen Team.“
Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?
Gronemeyer: „Impulsiv und lautstark. Manchmal zu viel. Ich arbeite daran.“
Lippe-Kick: Thema: Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Liga-Alltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?
Gronemeyer: „Fußballstadion ALM – oder immer da, wo Arminia gerade spielt.“
