Asemissen kämpft um das Überleben in der Bezirksliga, auch Augustdorf und Oerlinghausen müssen am Wochenende punkten, um den Vorsprung mindestens zu halten.
Das nächste Endspiel für Asemissen – Derby in Detmold
Bezirksliga 2 (ab). Der 25. Spieltag hat reichlich Spitzenfußball im Angebot. So duellieren sich mit dem TBV Lemgo und dem TuS Dornberg zwei Teams, die sich rechnerisch noch Hoffnung auf Rang zwei machen dürfen. Auch der Post TSV Detmold hat diese Position noch in Reichweite, bekommt es mit dem TSV Oerlinghausen aber mit einem Gegner zu tun, der im Überlebens-Modus agiert. Das gleiche gilt für den TuS Asemissen, der gegen den SuK Canlar Bielefeld schon mit dem Rücken zur Wand steht. Auch die Partie zwischen Schwarz-Weiß Sende und dem FC Augustdorf ist richtungsweisend für beide Teams.
Von André Bell & Henning Klefisch
Schwarz-Weiß Sende vs. FC Augustdorf
(ab). Abstiegskampf gibt es am Sonntag in Sende, die beiden Aufsteiger kämpfen noch um die Klasse. Schwarz-Weiß Sende liegt nur dank des deutlichen besseren Torverhältnisses auf dem ersten Nichtabstiegsrang. Am Sonntag verloren die Schwarz-Weißen das Derby in Friedrichsdorf, nachdem man sich zuvor mit drei Siegen in Folge in Stellung gebracht hatte. Man hat den Klassenerhalt aber in eigener Hand, vier der letzten sechs Spiel hat man gegen die direkte Konkurrenz. „Wir müssen den kleinen Rückschlag mit der Niederlage in Friedrichsdorf abhaken und positiv nach vorne schauen“, fordert Coach Jürgen Prüfer, denn „die Leistung gerade in der zweiten Hälfte war top und zu Hause sind wir noch stärker.“ Bis auf die gesperrten Brummel und Otto stehen alle Spieler zur Verfügung.
Zu den Konkurrenten von Sende gehört auch der FC Augustdorf, der nur fünf Zähler mehr auf dem Konto hat und selbst noch zittern muss. „Sonntag ist ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir können den Abstand auf Sende auf acht Punkte vergrößern und damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen“, wäre dies das Optimum für die Heymann-Elf. Auf der anderen Seite „würde der Vorsprung bei einer Niederlage auf zwei Punkte schrumpfen.“ Genau wie Sende haben auch die Sandhasen alles in den eigenen Händen, sind die letzten sechs Spiele doch sogar allesamt gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Die Spiele gegen die Top-Teams liegen hinter dem FCA. Und auch aus personeller Sicht sieht es für Sonntag ganz gut aus: „Neben den Langzeitverletzten fehlen nur Alexander Rau und Eduard Heinrich. Die endgültige Kaderstärke werden wir erst am Freitag nach dem Abschlusstraining bekannt geben, gut möglich, dass von den 17 zur Verfügung stehenden Spielern auch wieder der ein oder andere bei unserer zweiten Mannschaft aushilft“, so Heymann.
Geleitet wird die Partie vom Bielefelder Unparteiischen Dennis Kandziora, Beginn ist um 15 Uhr.
TuS Asemissen vs. SuK Canlar Bielefeld
(ab). Ist das die letzte Patrone, die der TuS Asemissen noch im Lauf hat? Für Michael Kastner ja. „Das ist für mich die letzte Chance, um den Klassenerhalt noch zu schaffen“, so seine ehrliche Aussage. Er stütz diese These auf die bisherigen Erfahrungen, denn „bisher haben wir keines der direkten Abstiegsduelle, außer gegen Spexard, für uns entscheiden können.“ Dabei könnte ein Sieg gegen den SuK Canlar Bielefeld „nicht nur für das Punktekonto gut sein, sondern auch für das Selbstvertrauen, um in den letzten verbleibenden Spielen noch mal zu zeigen, warum wir Bezirksliga spielen.“ Sollte dies nicht gelingen, bräuchte der TuS laut Aussage von Kastner ein „Fußballwunder“, um auch nächstes Jahr überkreislich zu spielen.
Ganz so dramatisch sieht die Situation für die Gäste aus der Leineweberstadt nicht aus, der Aufsteiger spielt eine passable Saison, liegt aktuell zwei Punkte vor einem Abstiegsrang. Das soll sich, wenn es nach Coach Zafer Atmaca, auch nicht mehr ändern. „Wir sind in einer Phase, wo es nicht mehr um Schönspielerei geht, sondern nur noch um Punkte“, so der Coach. „Wir wollen so schnell wie möglich unten rauskommen. Zwar ist noch mehr Druck reingekommen, aber das geht allen Teams so“, meint Atmaca, der für Asemissen ebenfalls „die letzte Chance“ sieht, „um nochmal aktiv einzugreifen.“ Mit der Leistung seiner eigenen Truppe, besonders in den letzten beiden Spiele, ist der Coach nicht einverstanden, auch vermisst er die richtige Einstellung. „Manche haben im Kopf vielleicht schon abgeschaltet, beschäftigen sich schon mit einem Wechsel. Ich muss jetzt schauen, auf wen ich in den letzten Spielen noch zählen kann. Das ist die Kunst, auf die Spieler zu setzen, die am Verein hängen und die alles dafür versuchen, dass wir nicht absteigen“, musste Atmaca unter der Woche bereits reagieren und hat mit Modesto Francisco Bautista Rodriguez einen Spieler suspendiert und schreckt auch nicht davor zurück „noch weitere Spieler zu suspendieren, wenn es sein muss.“ „Die Qualität, die Liga zu halten, haben wir, bei uns ist es ein Einstellungsproblem, sich auch richtig mit dem Abstiegskampf zu identifizieren“, ist Atmaca nicht nur als Trainer, sondern vor allem als Psychologe gefragt. Abgesehen von Rodriguez ist die Mannschaft am Sonntag komplett. Als Ziel gibt der Coach vor, „den Dreier zu holen, um uns ein wenig Luft zu verschaffen. Aber gegen eine Mannschaft, die vielleicht nichts mehr zu verlieren hat, ist es umso schwieriger.“
Thomas Peters aus dem Kreis Minden ist für die Spielleitung verantwortlich. Um 15 Uhr ist Anstoß.
TBV Lemgo vs. TuS Dornberg
(ab). Fast unbemerkt hat sich der TBV Lemgo in eine Verfolger-Position gebracht, liegt aktuell nur noch sieben Punkte hinter Platz zwei, der möglicherweise noch zu Aufstiegs-Spielen berechtigt. Das ist aber etwas, womit man sich beim TBV derzeit nicht beschäftigt. „So langfristig schauen wir nicht auf die Tabelle“, meint Ulas Tokdemir, stattdessen zollt man jedem nächsten Gegner „den Respekt und wir gehen jedes Spiel für sich an.“ „Das ist schon schwer genug, aber bisher funktioniert das ganz gut. Wir haben jetzt erstmal Dornberg und danach fokussieren wir uns von Woche zu Woche auf den nächsten Gegner“, so der Coach, der den TuS Dornberg am Sonntag in der Favoritenrolle sieht: „Unser Lauf ist positiv, aber man muss genauso ambitioniert weiterarbeiten. Wir haben mit Dornberg einen Gegner, der speziell in der Rückrunde eine souveräne Linie hat und auch gegen die Mannschaften von oben schon gespielt und gute Ergebnisse eingefahren hat.“ Daher gilt es für den TBV, erstmal die „Leistung aus den letzten Spielen zu bestätigen, wo wir nicht immer zu 100 % das umsetzen konnten, was wir uns vorgenommen haben, aber trotzdem als Sieger vom Platz gegangen sind. Das muss man auch erstmal schaffen, das stimmt mich positiv.“ Aus personeller Hinsicht sind Dennis Dinkelborg und Ali Celik fraglich, dafür kehrt Patrick Günther zurück in den Kader. „Nichtsdestotrotz ist die Zielsetzung, auch, wenn es gegen Dornberg geht, zu Hause auf dem Jahnplatz die Partie erfolgreich gestalten und uns mit drei Punkten selbst belohnen wollen.“
Die Gäste aus dem Bielefelder Nordwesten waren noch am Donnerstag im Einsatz, gewannen ihr Nachholspiel beim FC Türk Sport Bielefeld mit 1:0 und liegen damit nur noch einen Zähler hinter Rang zwei. „Nach der Unruhe im Umfeld haben sie sich beim TBV Lemgo rehabilitiert und können sich auf das Fußballspielen konzentrieren und das machen sie sehr gut. Sie haben eine hohe Qualität in der Mannschaft und das bringen sie in den letzten Spielen auch gut auf den Platz“, ist der Respekt bei Coach Thies Kambach gegenüber den Hausherren groß. Dennoch, man hat ein Ziel im Visier: „Platz zwei ist noch sehr realistisch, was das am Ende heißt und ob es noch Aufstiegsrunden geben wird, ist noch nicht klar. Aber wir wollen die Saison so gut es geht abschließen und da ist Platz zwei das von uns ausgegebene Ziel.“ Mit dem TBV wartet auf den TuS aber eine „schwere Aufgabe, aber wir fahren dahin, um zu gewinnen.“ Ein, zwei Spieler sind fraglich wegen Verletzungen, ansonsten steht Kambach am Sonntag der komplette Kader zur Verfügung.
Der Mindener Unparteiische Stefan Grabowsky leitet die Begegnung, die um 15 Uhr beginnt.
Post TSV Detmold vs. TSV Oerlinghausen
(hk). Die Derbywochen beim Post TSV Detmold gehen weiter. Am Sonntag ist der TSV Oerlinghausen zu Besuch. Post TSV-Manager Michael Grundmann stellt mit Genugtuung fest: „Bis jetzt ist unsere Bilanz in den Derbys fast perfekt, nur das Spiel in Oerlinghausen wurde verloren. Am Sonntag wollen wir das wieder geraderücken“, geht die Postkutsche klar favorisiert in dieses Duell. Gerne könnte Grundmann hier auch den Börsen-Guru Uli Hoeneß zitieren, der fast schon inflationär angemerkt hat: The trend is your friend, spricht dieser klar für die Detmolder. „Unter Ziel, unter die ersten fünf zu kommen, ist greifbar“, betont Grundmann. Der Respekt vor dem Gegner ist jedoch gewaltig: „Oerlinghausen mit dem Trainerfuchs Miron Tadic ist sehr unangenehm zu spielen. In Oerlinghausen konnten wir nie punkten, aber zu Hause sieht das meistens dann anders aus. Miron hat die Jungs gut im Griff und ich bin mir sicher, dass es wieder ein brutal schweres Spiel wird mit ganz viel Kampf“, werden wohl die Grundtugenden das Pendel ausschlagen lassen. Grundmann ist überzeugt, dass die Gäste noch drei bis sechs Zähler für den Klassenerhalt benötigen. „Deswegen werden sie alles geben und da müssen wir mit 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft gegenhalten“, richtet er diese klare Botschaft an sein Team. Julien Will muss nach einer Gelbsperre zuschauen, Philip Wichmann, Tim Smithen sind weiterhin verletzt. Johann Felker steht voller Tatendrang wieder zur Verfügung. Unklar, was mit Johann Sinner, Marcel Zimmer und Fabian Droletz passiert. Eine Neuigkeit zaubert ein Lächeln in sein Gesicht: „Was mich aber richtig freut, dass Kiki Schiprowski das Okay vom Arzt bekommen hat und endlich wieder in das Training einsteigen kann. Damit kehrt einer der wichtigsten Spieler zurück ins Training und ich hoffe, dass er schnell wieder seinen Fitnesszustand erreicht und uns in den letzten Spielen und im Pokal weiterhelfen kann“, ist dieser Büffel doch eine echte Waffe.
Richtig ins Schwärmen gerät TSV Oerlinghausen Kicker Milko Micanovic, wenn er über den kommenden Gegner spricht: „Post TSV Detmold ist für mich die Mannschaft in der Liga, die am meisten Qualität und das größte Potenzial hat. Aber irgendwie bringen sie das nicht auf den Platz, ohne da jetzt irgendwem zu nahe treten zu wollen“, sind dies ehrliche Worte, die er im Lippe-Kick-Gespräch wählt. Noch gut kann er sich an ein Vorbereitungsturnier im Sommer 2017 in Pottenhausen erinnern. „Da haben wir sie 4:1 weggehauen und an die Wand gespielt“, so Micanovic, der aber nun glaubt, dass sich einige Sachen geändert haben. Geschickt schiebt er den Druck in Richtung der Residenzler: „Vor der Saison haben sie gesagt, sie wollen aufsteigen, daran müssen sie sich messen lassen. Sicherlich gucken die auch noch auf Platz zwei.“ Unter der Woche hat die TSV-Truppe mit 2:1 beim SC Hicret Bielefeld gewonnen. „Der Sieg gestern gibt uns Aufschwung, oder sollte er zumindest“, glaubt Micanovic, weiß aber, dass seine Truppe im Derby die Außenseiterrolle einnimmt. „Wenn wir verlieren, sagen alle, das war klar. Holen wir da einen Punkt oder gewinnen, dann ist Detmold die Lachnummer der Liga“, prognostiziert Milko Micanovic. Positiv ist sicherlich der Kunstrasen in der Werre-Arena, kennen sich die Bergstädter mit diesem Untergrund aus. Im Offensivbereich fordert der Abwehrstratege mehr Konsequenz, sagt zur Ausgangslage: „Wenn es drei Punkte werden, dann freuen wir uns, wenn es keiner wird, dann analysieren wir das nach dem Spiel, warum es nicht geklappt hat. Aber wir wollen natürlich punkten.“