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Kreisliga C1 Lemgo

SC Extertal III (Neuner) – Rückzug aus der Liga!

Wir haben mit dem SC Extertal III-Trainer Renaldo Reinhardt über die aktuelle und schwere Vereinssituation gesprochen. Lippe-Kick informiert euch, also klickt mal hinein.

 

„Es war richtig cool“

Kreisliga C1 Lemgo (bs). Die Neuner-Mannschaft vom SC Extertal III hat sich zumindest für diese Saison aus der Kreisliga C1 Lemgo verabschiedet. Sie haben sich abgemeldet und werden in den kommenden letzten Saisonspielen nicht mehr antreten. Dabei liefen die Extertaler in der vergangenen Spielzeit auf einem exzellenten dritten Tabellenplatz ein (siehe: https://www.lippe-kick.de/mannschaft/sc-extertal-iii/. Jetzt ist aber vorläufig Feierabend. Die genauen Hintergrundinformationen dazu bekommt ihr hier bei Lippe-Kick.

 

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Von Björn Schran

 

 

Renaldo Reinhardt

Der wichtigste Grund, warum sich der SC Extertal III zurückgezogen hat, lag daran, weil sie einfach zu wenige Spieler zur Verfügung hatten. Aber ebenso an den Altersgründen. In den letzten Partien hatten sie auch viel Verletzungspech, dadurch sind die verfügbaren Akteure noch weniger geworden. Da wurden ein paar Spieler unsanft umgeholzt, die dann nicht mehr auflaufen konnten. Die letzte Begegnung wurde gegen sie gewertet, weil drei Spieler aufgestellt wurden, die über 23 Jahre alt waren. Das ist eigentlich noch nie passiert. So ein kleiner Fehler, das haben sie nicht gewusst. Der Spieler kannte ebenfalls die Regel nicht. „Das haben wir aus den Augen verloren, das war sehr bitter“, hadert Renaldo Reinhardt im Gespräch mit Lippe-Kick.

 

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Immer einen Platz zum Kicken

 

Letztlich ging die Moral bei einigen Spielern immer weiter runter. Außerdem gibt es im Team auch Akteure, die Handball spielen. Die mussten dann auch sonntags auflaufen, weshalb sie beim Kicken fehlten. Die erste und zweite Mannschaft genießt beim SC Extertal natürlich Vorrang. Wenn bei der Zweiten Not am Mann ist, haben auch einige Spieler aus der Dritten ausgeholfen, dann mussten sie natürlich selbst schauen, die Ausfälle zu kompensieren. Anfang der Rückrunde hat Reinhardt schon überlegt, ob man das überhaupt weiter durchziehen kann. Der Coach will immer nur, dass die Leute kicken können. Er ist froh, dass es hier immer noch einen Platz gibt, wo die Spieler bolzen können. Dies tangiert die Altherren oder Leute, die studieren, auf der Arbeit sind und in der Woche nicht trainieren können. Bei der Dritten ist nämlich immer ein Platz frei, wo alle willkommen sind.

 

 

Zwischen Sensations-Sieg und spielerischer Flaute

 

In dieser Spielzeit hat der SC Extertal III einen klasse Sieg gegen die Top-Mannschaft des FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen II eingefahren. Ein Spiel, das sie am Ende mit 4:3 für sich entschieden haben. „Das war faszinierend“, blickt der Trainer voller Freude zurück. Es gab aber auch eine richtig heftige Niederlage in der Saison. Es stand ein 1:20 gegen den VfB Matorf, da hatten sie Not am Mann. So stand Reinhardt in der Halbzeitpause kurz davor, die weitere Partie abzusagen. Alle stimmten jedoch gemeinsam dafür, das Spiel weiter fortzuführen. Sie wollten zusehen, dass sie sich nicht verstecken und dass die Anreise für den Gegner nicht umsonst war. Dazu kam noch eine Wasserschlacht. „Aber das war uns egal“. Sie wollten es herunterspielen und nicht feige absagen: „Das mögen wir alle gar nicht“. Auch wenn es erst einmal nicht weitergeht, „es hat sehr viel Spaß gemacht. Es war richtig cool“, erzählt uns Reinhardt mit großer Begeisterung bei Lippe-Kick. Er selbst ist schon lange im Verein. Er ist ja nicht nur der Coach, sondern hilft dem Verein auch regelmäßig im Tor aus. Aber spielerisch kann er nicht mehr so wie gewünscht. Sein Knie macht das alles nicht mehr mit.

 

 

Wie geht es jetzt weiter?

 

Es muss erst einmal geschaut werden, wer jetzt im Verein alles abgeht und wer dazu kommt. Das steht ja alles noch nicht fest. Bei ein paar Leuten gibt es noch ein Fragezeichen. Reinhardt spricht mit den Jungs, wie es im Sommer 2023 weitergeht. Es geht dabei um die Frage, wer noch Lust und die Kraft hat. Er erkennt völlig richtig: „Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten“. Sie haben drei junge Spieler in den eigenen Reihen. Die meisten von ihnen im Verein sind aber schon über 35 Jahre alt. Deshalb wollen sie am Wochenende auch mit der Familie etwas unternehmen. Bei einigen klappt es auch körperlich nicht mehr so und sie haben schon den dritten Muskelfaserriss hinter sich. Es gibt zwei bis drei junge Kicker, die wollen natürlich weiter kicken. Für die zweite oder erste Mannschaft reicht es noch nicht. Ebenso die Alt-Herren haben weiterhin Lust, im Liga-Betrieb gegen den Ball zu treten.

 

 

„Es soll hier immer eine Mannschaft geben“

 

Lars Pielsticker

Im Nachhinein waren sie nur noch maximal sieben Leute, worauf man sich verlassen konnte. Das ist natürlich auch für eine Neuner-Mannschaft zu wenig. Die Spiele glichen immer einer Wundertüte. Der Coach war stets froh, wenn er von Lars Pielsticker, Coach der zweiten Mannschaft, Spieler bekommen hat. Ab und zu gab es auch Kicker von der Ersten, aber nur, wenn alle Akteure frei waren. Renaldo Reinhardt hofft natürlich, dass sie noch eine Mannschaft ab der kommenden Spielzeit gründen können. „Es soll hier immer eine Mannschaft geben“, das ist sein klarer Wille. Sie besitzen viele Leute im Verein, die studieren und auf der Arbeit sind und nicht immer zu den Spielen erscheinen können. Aber wenn die dann mal da sind, haben sie auch mal Lust zu kicken. „Dafür sollte immer ein Platz zur Verfügung stehen“, findet er.

 

 

„Just For Fun“

 

Natürlich müssen sie dann auch zusehen, dass sie jede Woche mindestens elf bis zwölf Leute zur Verfügung haben. Wenn es weiter geht, dann werden sie sowieso wieder eine Neuner-Mannschaft melden. Das hat bisher gut geklappt. Aber für den Coach ist es wichtig, dass es wieder einen Platz gibt für Spieler, die nicht um einen Titel kämpfen, sondern „Just For Fun“. Über einen Aufstieg brauchen sie überhaupt nicht zu reden. Der Coach wäre schon froh, wenn sie ein paar Punkte holen und das Team wieder ein Extertal-Derby gewinnen kann. „Es wäre schön, wenn wir im Sommer wieder starten können“, so sein sehnlichster Wunsch. Er wird die nächsten Tage und Wochen mit dem Verein sprechen, alles intern. „Uns hat es Spaß gemacht, auch so sozial engagiert zu sein“. Der Coach bleibt auf jeden Fall. Er wird nirgendwo anders hingehen. Wenn Not am Mann ist, entweder als Trainer oder Betreuer, wird er für den SC Extertal immer bereitstehen. Niemals würde er zu einem anderen Verein gehen. Seine Treue ist unaufhaltsam: „Ich mag den Verein hier sehr, die Jungs und das Umfeld hier im Extertal, das ist brillant“.

 

 

Opitz beendet Karriere

 

 

Michael Opitz

Ihr Torwart Michael Opitz hört auf. „Das war eine richtige Ehre, dass der bei uns gespielt hat“, zeigt sich der Coach dankbar, solch einen tollen Mann im Kasten gehabt zu haben. Er war dem Verein schon sehr lange treu und ist „ein brillanter Torwart“. Reinhardt staunt nicht schlecht und schwärmt: „Was der manchmal herausgefischt hat, das war Kreisliga B-, wenn nicht sogar Kreisliga A-Niveau“. Der routinierte Schlussmann hat auch ein paar Mal bei der Zweiten ausgeholfen und dort richtig stark gehalten. „Ein Top-Mann, schade, dass er aufhört“, Reinhardt ist am Ende des Lippe-Kick-Gespräches doch sehr gerührt.

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