Vorbericht 25. Spieltag 17/18 BL1

Für den SC Bad Salzuflen geht die Reise am Sonntag nach Minden, ins altehrwürdige Weserstadion. Für die dort ansässigen Unioner geht es schon um alles.

Abstiegsknaller im Weserstadion

Bezirksliga 1 (ab). Im Weserstadion zu Minden wird es am Sonntag um eminent wichtige Punkte für den Klassenerhalt gehen. Auf der einen Seite steht Union Minden mit dem Rücken zur Wand, das Spiel gegen den SC Bad Salzuflen ist die letzte Chance, noch irgendwie die Klasse halten zu können. Auf der anderen Seite wollen sich die Kurstädter von den Abstiegsrängen distanzieren.

Union Minden vs. SC Bad Salzuflen

Für Union-Coach Jens Meier ist das Spiel gegen den SC Bad Salzuflen „die letzte Chance.“ „Wenn wir da nichts holen, dann wissen wir wohl, wo die Reise hingehen wird“, mutmaßt Meier. Für seine Elf gilt es zunächst einmal, die 0:5-Pleite in Dielingen aus den Köpfen zu kriegen: „Die erste Halbzeit war noch ok, nach dem Platzverweis kurz nach der Pause war das Ding aber gelaufen, in Unterzahl hatten wir keine Chance.“ Jens Meier ist erst seit Beginn des Jahres Trainer des Traditionsvereins, Fortschritte sieht er seitdem „immer wieder, die reißen wir aber selbst mit dem Hintern auch immer wieder ein.“ Zudem ist das Selbstbewusstsein in der aktuellen Situation nicht das größte. „Die Psyche ist halt angeknackst, wenn du da unten drinstehst, wir gehen sicher nicht mit der breitesten Brust ins Spiel, wenn man immer Rückschläge wegstecken muss“, musste der Coach unter der Woche auch noch anderweitig reagieren. Drei Spieler wurden aufgrund von Disziplinlosigkeiten suspendiert, ein weiterer fehlt gelbrot-gesperrt.

All das interessiert SCB-Coach Stefan Braunschweig aber nicht: „Wir haben selbst genug Schwierigkeiten, was das personelle angeht.“ So fehlen am Sonntag mit Murat Memis und Jan König zwei Stützen. „Aber wir sind gut drauf, die anderen Jungs sind fit, wir haben noch zwei, drei Leute, die den Unterschied ausmachen können“, ist Braunschweig optimistisch. Allerdings wird die Partie „kein Selbstläufer, wir müssen auch da 100 % geben, sonst wird da nichts zu holen sein.“ „Alle Teams unter uns und auch über uns, haben gegen Minden gewonnen, das müssen wir auch, sonst fehlen uns diese drei Punkte, die alle anderen geholt haben“, wird sich der Coach nicht mit weniger zufrieden geben. Der frühere Landesliga-Spieler lernt aktuell selbst immer wieder neu hinzu. So kennt er es zum Beispiel nicht, dass nicht eingesetzte oder verletzte Spieler nicht zu den Spielen kommen oder bei kleineren Verletzungen nicht spielen: „Wenn ich mich für einen Mannschaftssport entscheide, dann auch zu 100 %. Das wir mir früher total egal, ob ich verletzt war, ich stand trotzdem auf dem Platz oder am Spielfeldrand. Aber das ist heute einfach nicht mehr so, die heutige Generation tickt ganz anders. Im Training geht es nach der ersten Einheit schon an die Trinkflasche, ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass wir früher überhaupt während des Trainings was getrunken haben. Und am schnellsten können die Spieler laufen, wenn das Training zu Ende ist, auf dem Weg in die Kabine, um nachzuschauen, ob irgendwer was bei Facebook oder Instagram gepostet hat.“ All das nimmt Braunschweig aber eher amüsiert zur Kenntnis: „Das ist teilweise schon abenteuerlich, was man da erlebt. Aber ich nehme es so hin, ich kann eh nichts daran ändern.“ Als Kritik an seine Mannschaft soll das aber nicht verstanden werden: „Ich habe überhaupt kein Problem mit den Jungs, ich kenne es so nur einfach nicht.“

Was dann am Sonntag in Minden für den SCB herausspringt, entscheidet sich ab 15 Uhr im Weserstadion. Frederic Oepping leitet das Spiel.